Es gibt verschiedene Optionen Kaninchen zu erwerben. Hier sollte man sich aber selbst einiges im Klaren sein, denn alles kann Vor- und Nachteile haben und sollte mit dem Gewissen vereinbar sein. Ich möchte nicht nur für den Kauf beim Züchter plädieren, denn auch Kaninchen aus dem Tierschutz, die es vorher nicht so leicht hatten im Leben haben eine neue Chance verdient.... und diese Entscheidung ist vollkommen okay! Auch hier bei uns landen ab und zu kleine Notfellchen, die eine zweite Chance verdient haben. Wichtig ist zu wissen was man möchte und auf was man achten muss bzw. auf was man sich einstellen muss!

Kauf vom Züchter:

Man möchte meinen, das wäre der sicherste Weg ein gesundes und liebes Tier zu bekommen. Jedoch gibt es auch hier genügend schwarze Schafe, die vorrangig auf Profit aus sind als auf das Tierwohl. Ein guter Züchter sollte meines Erachtens folgendes aufzeigen:

• Besichtigung der Zuchtanlage inklusive Elterntiere möglich
• Beratung umfassend vor und nach dem Kauf
• Die Haltung ist sauber und möglichst artgerecht angelegt
• Die Kaufkosten (vorallem bei hohen Kosten) kann erklärt werden
• die spätere Haltung wird erfragt bei Käufern
• kann Fragen zu züchterischen, genetischen Aspekten sowie Krankheitsbildern adäquat beantworten
• gibt Jungtiere nicht zu zeitig ab
• Häsinnen werden nicht ständig eingedeckt (2 bis max. 3 mal im Jahr sind okay)
• die Herkunft der Tiere/Elterntiere sollte nachweisbar sein

Sollten Sie dennoch unsicher sein bei einem Züchter dann fragen sie kaninchenerfahrene Halter oder erfragen sich in Foren und Gruppen!

Adoption aus dem Tierschutz:

Wenn man einen nicht gewollten Tier ein schönes Zuhause bieten möchte ist die Adoption aus dem Tierschutz eine gute Option. Auch hier gibt es vereinzelt schwarze Schafe. Wer ein Kaninchen aus dem Tierschutz adoptieren möchte, muss sich jedoch bewusst sein, dass dessen Herkunft und Aufzucht oft unklar ist, somit können später auch höhere Tierarztkosten anfallen wegen Erkrankungen die aus schlechter Haltung und Fütterung oder planloser Vermehrung resultieren. Dies kann aber durchaus auch beim Tier vom Züchter passieren(Erkrankungen, Gendefekte), davor ist keiner verschont. Nur kann es gerade bei geschundenen Tieren häufiger zu späteren Problemchen kommen, den sollte man sich schon bewusst sein. Der Tierschutz bietet auch Tiere von jung bis alt an. Hier wird in der Regel eine gute Haltung erfragt und auch oft kontrolliert.

Kauf aus Privathand/Onlineplattformen:

Hier ist absolute Vorsicht geboten!!! Auf Verkaufsplattformen wie ebay Kleinanzeigen etc. tummelt sich viel... Züchter, Tierschutz, private Abgaben aus Not und Vermehrer teils der übelsten Sorte. Hier appeliere ich an den Menschenverstand genau zu prüfen um was es sich handelt. Man sollte keine Vermehrer unterstützen die einfach ungeplant Würfe haben mit ihren Haustieren. Diese kann man oft sehr gut ausfiltern, indem man ihnen gezielte Fragen zu Farben, Rassemerkmalen usw. stellt und sich die Umstände anguckt (z.B. Mama Löwenkopf, Papa Zwergwidder Farbe graubraun...). Auch die Haltung etc. sollte man sich genau ansehen... oft helfen längere Unterhaltungen und die Besichtigungen schon für das erste "Bauchgefühl" ob diese Kaufquelle seriös ist. Auch mit dem Hintergrund der Rettung ist hier Nachdenken wichtig, will man ein Tier zum Beispiel vorm Schlachter retten, dann rutscht meist das nächste einfach nach. Man sollte sich da bewusst sein nur das eine Tier gerettet zu haben, man stoppt die Sache an sich nicht. Ebenso sollte man sich bedenken, dass man dadurch eben auch oft kranke Tiere aufnimmt, die später hohe Tierarztkosten bedeuten können. Ebenso können solche Tiere verhaltensauffällig sein und eine Einbindung in eine Gruppe oder einen Partnertier schwierig werden.

Was ist noch zu beachten?