Langhaarrassen

Angora

Wissenswertes

Langhaarkaninchen waren in England vermutlich schon seit 1400 bekannt, sie zählten mit ihrer Wolle zu jenen Landeserzeugnissen, auf die Heinrich VIII. (1509 bis 1547) Ausfuhrzoll erheben ließ. Das Langhaar ist erbbedingt und auf eine Mutation zurückzuführen. Die Anlagen für Filz- und Grannenbildung und sicher andere Eigentümlichkeiten sind an den Langhaarfaktor gekoppelt, der sich summieren lässt. Es wird nicht nur in England Langhaarkaninchen gegeben haben, doch haben es die Engländer als erste verstanden, durch geeignete Zuchtwahl Tiere zu züchten, deren Haarlänge und -qualität jene der Langhaarkaninchen in den anderen Ländern übertrafen. Als die Mutation zum Albinismus hinzukam, war die wirtschaftliche Stellung des Angorakaninchens gesichert. Der Name lehnt sich an die Angora-Ziege an, die aus der kleinasiatischen Provinz Angora stammt. In Deutschland wurden 1777 die ersten Angoras eingeführt, die industrielle Verwertung der Wolle setzte in Deutschland mit dem ersten Weltkrieg ein und erlebte im Zuge des 2. Weltkriegs einen Aufschwung. Heute sind die Vorzüge der Angorawolle allgemein anerkannt, sie stammt aber immer weniger von heimischen Züchtern, sondern wird für den industriellen Bedarf größtenteils aus Fernost importiert.

Die Zucht von Angorakaninchen hat einen eigenen Reiz darin, dass ihr Ergebnis gemessen und gewogen und der Wert der Wolle genau festgelegt werden kann. Größe, Körperform, Wolldichte, Schnellwüchsigkeit der Wolle, richtiges Verhältnis von Unterwolle und Granne, Filzfreiheit, Kräuselung und Rassemerkmale, um nur die äußeren Positionen zu nennen, müssen dauernd beachtet werden. 

Die Haltung und Pflege des Angorakaninchens erfordert Fachkenntnisse und eine regelmäßige Schur ist unablässig. Auch der Kaninchenstall muss den besonderen Bedürfnissen des Angorakaninchens angepasst sein.

Gewicht

Das Mindestgewicht beträgt 2,5 kg, das Normalgewicht über 3,5 kg bis zu einem Höchstgewicht von 5,25 kg.

Wolle

Das Angorakaninchen hat im Unterschied zu Fuchskaninchen ein sehr weiches, flauschiges Langhaarfell, das zur Wollgewinnung alle drei Monate geschoren wird. Ein Unterlassen der Schur würde zur Überhitzung führen. Die Wolldichte sollte so groß wie möglich und die Wolllänge mindestens 3,5 cm, zum Bewertungszeitpunkt sogar 6  cm sein. Die Wolleistung (von 4 Schuren pro Jahr) soll über 1.000g liegen, Spitzentiere erreichen über 2.000g. Kennzeichnend für das Angora sind seine Ohr- und Strinbüschel und der ausgeprägte Backenbart.

Anerkannte Farbschläge

weiß RA, weiß BlA, schwarz, blau, havannafarbig, fehfarbig, gelb

 

Beispielbilder

Angora Weiß RA

Angora havannafarbig

Angora schwarz

Genter Bartkaninchen

Körperform und Typ:

Der Körper ist leicht gestreckt, von vorne bis hinten gleich breit, mit ebenmäßiger Rückenlinie
und gut abgerundeter Hinterpartie. Die Brust ist voll ausgeprägt, der Hals ist kurz mit kräftigem Nacken,
der Schulterbereich ist geschlossen und gut bemuskelt. Die Vorderläufe sind kräftig und mittellang,
die Hinterläufe stehen parallel zum Körper. Die Häsin ist etwas feingliedriger gebaut, sonst
unterscheiden sich Rammler und Häsin kaum. Die Häsin ist möglichst wammenfrei.

Gewicht

Das Normalgewicht beträgt 4,25 kg, das Mindestgewicht 3,25 kg, das Höchstgewicht 5,25 kg.

Fell

Das Fellhaar Im Rückenbereich entspricht sowohl in der Länge als auch in seiner Struktur dem
eines Normalhaarkaninchens. Es ist mittellang, dicht in der Unterwolle, mit guter gleichmäßiger
Begrannung.

Kopf und Ohren:

Der durch die längere Behaarung kräftig erscheinende Kopf sitzt ohne erkennbare Halsbildung dicht am Rumpf.
Die Ohren sind von kräftiger Struktur und gut aufgesetzt, die ideale Ohrenlänge beträgt 12,5 bis 13,5 cm.

Bart, Mähne und Flankenbehaarung:

Die Backen (Bart), die obere Stirnhälfte und der Bereich des Ohrenansatzes haben eine längere Behaarung. Nacken, Schultern und Brust (Mähne) sind langhaarig, ebenso der Bereich der Flanken von den Schultern bis zur Blume. Tiere mit durchgehender Flankenbehaarung werden bevorzugt. Die Hinterläufe können eine etwas längere Behaarung aufweisen. Bart und Mähne, die Flankenbehaarung und der Brustbereich haben eine längere Haarstruktur, welche feiner als das Deckhaar, von angoraähnlicher, leicht gewellter Struktur ist und eine Länge von ca. 7cm hat.

Anerkannte Farbschläge

dunkelgrau, wildfarben

 

Beispielbilder

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Fuchskaninchen

Wissenswertes

Das Fuchskaninchen wurde in den Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts mit dem Ziel erzüchtet, für die Fellproduktion eine Kaninchenrasse mit längerem Haarkleid zu erhalten, das dem echten Blau- und Silberfuchspelz ähnelte. Grundlage war eine Kreuzung von Angora- und Normalhaarkaninchen. 1930 wurde die Rasse erstmals anerkannt, 1953 wurde sie in den ersten deutschen Nachkriegsstandard aufgenommen.

Gewicht und Körperbau

Das Normalgewicht des Fuchskaninchen beträgt über 3 kg bis zu einem Höchstgewicht von 4 kg, das Mindestgewicht liegt bei 2,5 kg.

Fell

Der Fuchszwerg hat am ganzen Körper ein glattes, 5-6 cm langes Fell, während Kopf, Ohren und Läufe normal behaart sind. Im Gegensatz zum Angora ist das Fell nicht wollig und wird nicht geschoren.

Anerkannte Farbschläge

schwarz, blau, gelb, chinchillafarbig, fehfarbig, havannafarbig, weiß RA, weiß BlA

 

Beispielbilder

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Jamora

Wissenswertes

Das Jamora-Kaninchen wurde 1993 als Rasse anerkannt. Vom Aussehen her könnte man es als japanerfarbiges Mini-Angora bezeichnen. Und tatsächlich waren die Ausgangsrassen zum einen Angora-Kaninchen für ein langes weiches Fell, Japaner-Kanichen für die schwarz-gelbe Zeichnung und Hermelin-Kaninchen für die geringe Größe.

Gewicht und Körperbau

Das Jamora steht größenmäßig zwischen den Kleinen Rassen und den Zwergrassen. Sein Normalgewicht beträgt über 2 kg bis zu einem Höchstgewicht von 2,5 kg. Das Mindestgewicht ist 1,5 kg.

Der Körper ist walzenförmig und gedrungen, dabei gut bemuskelt und hinten schön abgerundet. Der Kopf ist kräftig, breit und dicht am Körper angesetzt.

Fell und Farbe

Das Jamora hat ein weiches, flauschiges, angoraartiges Fell, das aber nicht geschoren wird. Die Haarlänge beträgt am Körper 5-6 cm, während Kopf, Ohren und Läufe normallang behaart sind.

Die Fellzeichnung ähnelt dem des Japanerkaninchens und besteht aus schwarzen und gelben Streifen und Flecken, die auf beiden Körperseiten möglichst entgegengesetzt verteilt sein sollten. Mindestens 2 schwarze Farbfelder auf jeder Seite sind erforderlich.

 

Beispielbilder

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Zwergfuchskaninchen

Wissenswertes

Das Zwergfuchskaninchen ist die Zwergvariante des Fuchskaninchens und hieß früher Fuchszwerg.

Gewicht und Körperbau

Das Mindestgewicht dieser Zwergrasse beträgt 1 kg, das Normalgewicht 1,1 bis 1,35 kg. Das Höchstgewicht liegt bei 1,5 kg. Auffällig sind der kleine, gedrungene Körper, die platte Schnauzpartie und die sehr kurzen Ohren mit einer Ideallänge von 4,5 bis 6 cm bei einer Höchstlänge von 7 cm.

Fell und Farbe

Das Zwergfuchskaninchen hat am ganzen Körper ein langes, glattes Fell, während Kopf, Ohren und Läufe normal behaart sind. Im Gegensatz zum Angora oder Jamora ist das Fell nicht wollig und wird nicht geschoren.

Anerkannte Farbschläge

schwarz, gelb havannafarbig, fehfarbig, weiß RA, weiß BlA

 

Beispielbilder

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Löwenköpfchen

Gewicht

Die Löwenköpfchen haben ein Idealgewicht von 1,40 bis 1,80 kg. Das Mindestgewicht beträgt 1,25 kg, das Höchstgewicht beträgt 1,9 kg.

Körperform, Typ und Bau

Der leicht gestreckte Körper ist vorne und hinten möglichst gleichmäßig breit. Die Hinterpartie ist gut abgerundet.
An den lang behaarten Körperstellen wird die Körperform durch Abtasten bewertet.
Eine kurze, gedrungene Form ist nicht gewünscht. Der Typ der Farbenzwerge ist hier nicht erwünscht.

Fellhaar

In dieser Position werden die normal behaarten Bereiche bewertet. Die Löwenköpfchen besitzen ein kurzes, dichtes Fell. Die Ohren zeigen eine normal Behaarung.

Kopf und Ohren

Der kräftige, jedoch nicht zwergentypische Kopf sitzt dicht am Rumpf des Tieres. Die Schnauz- und Stirnpartie ist gut ausgeprägt. Die Ohren, die sich mit einer Länge von 6 – 7,0 cm im Idealmaß befinden, sind kräftig, gut abgerundet und sollen leicht v-förmig getragen werden.

Bart, Stirnbüschel, Mähne und Rumpfvlies der Löwenköpfchen

Markantes Rassemerkmal ist der löwenähnliche Kopf mit Bart, Stirnbüschel, Mähne und der längeren Behaarung an den Schenkeln. An den Backen, der oberen Stirnhälfte, dem Ohrenansatz, dem Nacken, den Schultern und dem Brustbereich ist die Behaarung ca. 6,0 cm lang. Im Bereich der Schenkel und der Hinterpartie ist die Behaarung ebenfalls lang, muss jedoch die Länge der Mähne nicht erreichen.

Anerkannte Farbschläge

weiß BlA, rhönfarbig, japanerfarbig

 

Beispielbilder

Löwenköpfchen rhönfarbig

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